10.09.2024
Prof. Dr. med. Marcus Maurer,
Leiter des Instituts für Allergieforschung an der Charité in Berlin, lebt nicht mehr.
Am 31. Juli trat er eine Bergwanderung am Fuße des Mont Giove am Lago Maggiore an, von der er nicht mehr zurückkehrte. Wochenlang war er vermisst, am 6. September wurde sein Leichnam gefunden, verunglückt am Berg.
Marcus war ein begnadeter Forscher, die Mastzellen waren „seine Zelle“, zur Mastozytose, der Urtikaria, dem Pruritus und dem Angioödem forschte er zu den Grundlagen genauso wie am Patienten. 828 wissenschaftliche Publikationen und ein überragender H Index von 137 beweisen den Erfolg als Wissenschaftler. Hier seien nur 2 Leistungen herausgegriffen: Die Therapie der chronisch-spontanen Urtikaria mit einem gegen das IgE-Molekül gerichteten Antikörper schaffte nur durch seine Zähigkeit den Durchbruch. Und die Leitlinie zum Hereditären Angioödem erhielt durch seinen diplomatischen und unermüdlichen Einsatz die weltweite Zustimmung aller Experten. Forschungsverbünde wie Acare zum Angioödem und das Globale Urtikariaforum entstanden und florieren aufgrund seiner Initiative und seiner stimulierenden Motivationskraft.
Der österreichischen Dermatologie war Marcus sehr verbunden, 2015 wurde er korrespondierendes Mitglied, 2022 Ehrenmitglied unserer ÖGDV. In seinem Team an der Charité waren österreichische Ärzte immer willkommen, wissenschaftliche Kooperationen gab es viele, viele gemeinsame Publikationen bezeugen das.
Die Lücke, die der Tod von Marcus Maurer in der Allergieforschung verursacht, wird kaum zu schließen sein.
Unser Mitgefühl gilt seinen vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Berlin, ganz besonders aber seiner Familie.
In tiefer Verbundenheit trauern wir um ihn.
Werner Aberer